Landwirtschaftliches Untersuchungswesen
Moderne Landwirtschaft - umweltgerecht und sicher
BfUL
Die Sicherung der hohen Qualitätsstandards landwirtschaftlicher Produktionsmittel und Produkte sowie der Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung sind Ziele der Arbeit des Landwirtschaftlichen Untersuchungswesens. Dazu gehören auch die Abwehr von Gefahren für Mensch, Tier und Pflanze.
Sichere und präzise analytische Daten sind die Grundvoraussetzung für amtliche Kontrollen zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in der Landwirtschaft sowie für die fachlich fundierte Weiterentwicklung und Bewertung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren.
Die Analyse von Boden- und Düngemittelproben ist wichtig für Kontrolle der sachgerechten Düngung sächsischer Böden (Fachbereich 41). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen nutzt das LfULG unter anderem bei der Durchführung von Feldversuchen in den Versuchsstationen oder bei Monitoring-Untersuchungen in Sachsen.
Untersuchungsspektrum:
Untersuchung von Düngemitteln, amtliche Düngemittelverkehrskontrolle
Ihre Ansprechpartnerin: Frau Martina Runge, Tel. 035242-632-4125, E-Mail: Martina.Runge@smekul.sachsen.de
Amtliche Untersuchungen im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle nach VDLUFA- und DIN EN-Normen
- Primäre Makronährstoffe (P, K, N), Sekundäre Makronährstoffe (Ca, Mg, Na, S) und Spurennährstoffe (Fe, Zn, Cu, Mn, Co, Mo, B) als Gesamtgehalte oder in Extrakten
- Schwermetalle (Cr, Ni, Pb, Hg, As, Cd, U) und organische Schadstoffe (PFT`s, AOX)
- Krankheitserreger (Salmonellen)
- Nebenbestandteile (Basisch wirksame Stoffe, Organische Substanz, Salzgehalt, pH-Wert)
- Nitrifikations- und Ureasehemmstoffe
Weitere Informationen:
- Landwirtschaft - Sachsen - Düngemittelverkehrskontrolle
- BfUL - Sachsen - Ringversuche nach Fachmodul Abfall
Untersuchung von Böden, Kultursubstraten, Lysimeter- und Niederschlagswasser, Makronährstoffe, pH-Wert, Gesamtkohlenstoff und –stickstoff
Ihr Ansprechpartner: Herr Hagen Nusche, Tel. 035242-632-4130, E-Mail: Hagen.Nusche@smekul.sachsen.de
Pflanzenverfügbare Nährstoffe (Nitrat- und Ammoniumstickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium) nach VDLUFA-Methodenbuch: Düngung - sachsen.de
- Durchführung des Länderübergreifender Ringversuch (LÜRV) Boden nach Fachmodul Abfall: www.bful.sachsen.de/ringversuche-nach-fachmodul-abfall-4682.html
- Notifizierung von Privatlaboren nach Fachmodul Abfall, Untersuchungsbereich Klärschlamm, Boden und Bioabfall: www.bful.sachsen.de/ringversuche-nach-fachmodul-abfall-4682.html
Bodenuntersuchung, Mikronährstoffe, Schwermetalle
Ihr Ansprechpartner: Linda Rusche, Tel. 035242-632-4110 E-Mail: Linda.Rusche@smekul.sachsen.de
- Pflanzenverfügbarer Anteil an Mikronährstoffen
- Einzelelementmethoden nach VDLUFA-MB I (Cu, Mn, B, Zn)
- CAT-Methode nach VDLUFA MB I
- Mo nach TGL
Weitere Informationen:
- Düngungsempfehlungen Mikronährstoffe
- Hinweise zum Umgang mit großflächigen Belastungen landwirtschaftlich genutzter Böden mit Schwermetallen und Arsen: Schwermetalle
Proben aus amtlichen Kontrollen von Pflanzen, Futtermitteln und anderen landwirtschaftlichen Matrices werden für das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsens (LfULG) sowie die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen untersucht. Diese Behörden nutzen die Analysenergebnisse zur Überwachung der Einhaltung von futtermittelrechtlichen Regelungen, im Bereich der Beratung, angewandten Forschung, Förderung, Überwachung, Berichterstattung und Dokumentation.
Im Rahmen der "Kooperationsvereinbarung Landwirtschaftliches Untersuchungswesen Mitteldeutschland" mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Sachsen-Anhalt und dem Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (TLLLR) werden spezielle Untersuchungen an Futtermitteln und Pflanzen für die Kooperationspartner durchgeführt.
Untersuchungsspektrum:
Untersuchung von Futtermitteln im Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung
Ihr Ansprechpartner: Frau Ngoc Tu Pham, Tel.: 035242-632-4214, E-Mail: Ngoc.Pham@smekul.sachsen.de
Untersuchungen von amtlichen Futtermittelproben nach den methodischen Vorgaben der Methodenkaskade in der VO (EU) 625/2017, Kap. IV, Art. 34; Abs. (1) u. (2)
- Inhaltsstoffe (Trockensubstanz, Rohfett, Rohprotein, Rohfaser, Rohasche, Mengenelemente, Bestimmung der Zusammensetzung, ...)
- Zusatzstoffe (Spurenelemente, Vitamine, Aminosäuren, Kokzidiostatika, Probiotika, Phytase, ...)
- Unerwünschte und verbotene Stoffe (Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), Polychlorierte Biphenyle (PCB), Pflanzenschutzmittel (PSM), Polyfluorierte Chemikalien (PFC), Tierarzneimittelrückstände, Mykotoxine, Blausäure, Theobromin, Tierische Bestandteile, Ambrosia, Mutterkorn, Verpackungsreste, gentechnisch veränderte Organismen (GVO), Mikrobiologischer Status)
Weitere Informationen:
Untersuchung von Pflanzen und Futtermitteln für das LfULG
Ihre Ansprechpartnerin: Frau Theresa Zederer, Tel.: 035242-632-4230, E-Mail: Theresa.Zederer@smekul.sachsen.de
Folgende Untersuchungen von Pflanzenmaterial und Futtermitteln werden im Auftrag des LfULG durchgeführt:
- Untersuchung von Getreide, Ölfrüchten, Körnerleguminosen, Silomais, Futtergräsern und kleinsamige Leguminosen im Rahmen von Landessortenversuchen und Wertprüfungen
- Untersuchung von Ernteprodukten aus Pflanzenschutz-, Düngungs- und Bodenbearbeitungsversuchen, Grünfutterproben aus Dauergrünland- und Feldfutterversuchen oder auch Proben nachwachsender Rohstoffpflanzen
- Futtermittelproben aus dem Versuchswesen im Bereich der Tierernährung
- kontinuierliche Futterwertuntersuchungen im Rahmen der Produktionskontrolle in der Rinder-, Schweine- und Schaffütterung des Lehr- und Versuchsguts Köllitsch
- Analysen von Grundfutterproben wie Gras- und Maissilagen, TMR, Silomais und Frischgras im Rahmen des sächsischen „Messnetz Futtermittel“
Die Untersuchungsparameter der Pflanzen und Futtermittel umfassen in erster Linie Inhaltsstoffe wie Rohasche, Rohprotein, Rohfaser, Rohfett, Stärke, Zucker, ELOS, Faserfraktionen, Mengen- und Spurenelemente und Aminosäuren. Hinzu kommen Analysen von unerwünschten Stoffen (z. B. Mykotoxine, Schwermetalle), mikrobiologische Untersuchungen und Spezialanalysen wie zum Beispiel Blausäure und Ergosterol. Darüber hinaus werden bei Silagen die Gärparameter pH-Wert, Milch-, Essig- und Buttersäure, Ethanol und Ammoniak-Stickstoff bestimmt.
Neben den klassischen chemischen Analyseverfahren kommen auch indirekte Messverfahren wie die Nahinfrarotspektroskopie und die Röntgenfluoreszenzanalyse zum Einsatz, die eine parallele Bestimmung von mehreren Parametern ermöglichen.
Weitere Informationen:
- Hinweise zur Futtermittel-Probennahme
- Link zu Ringversuche Futtermittel
- Landesarbeitskreis Futter und Fütterung: Landesarbeitskreis Futter und Fütterung im Freistaat Sachsen
Untersuchungen von landwirtschaftlichen Matrices auf organische Rückstände und Kontaminanten
Ihr Ansprechpartner: Dr. Thomas Knobloch, Tel.: 035242-632-4220, E-Mail: Thomas.Knobloch@smekul.sachsen.de
- Unerwünschte und verbotene Stoffe in Futtermitteln:
- Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), Polychlorierte Biphenyle (ndl-PCB), Pflanzenschutzmittel (PSM), Polyfluorierte Chemikalien (PFC)
- Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), Polychlorierte Biphenyle (ndl-PCB), Pflanzenschutzmittel (PSM), Polyfluorierte Chemikalien (PFC)
- PSM-Rückstandsanalysen im Rahmen der Überwachung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nach § 59 PflSchG
- Rückstandsbestimmungen in Boden, Pflanzen, Spritzbrühen
- Untersuchungen von gebeiztem Saatgut
- Spezialuntersuchungen bei Schadensfällen und nach Anzeigen
- Nachverfolgung von PSM-Befunden der LUA
- Mitarbeit bei Forschungsvorhaben des LfULG
- Fischmonitoring: Bestimmung der PCB- und CKW-Gehalte in sächsischen Flussfischen
- Biobett: Abbau von PSM-Wirkstoffen in Substrat
- Dropleg: Effiziente Düsentechnologie zur Minimierung des PSM-Eintrags in die Rapsblüte
Ihre Ansprechpartnerin: Cindy Scheunemann, Tel.: 035242-632-4216, E-Mail: Cindy.Scheunemann@smekul.sachsen.de
Unerwünschte und verbotene Stoffe in Futtermitteln:
- Tierarzneimittelrückstände als Verschleppung, Mykotoxine
- Untersuchung von Futtermitteln (Einzelfutter, Silomais) im Rahmen des sächsisches „Messnetz Futtermittel“
- unerwünschte Stoffe (Mykotoxine)
- Gärsäuren
- Unerwünschte Stoffe in sächsischen Getreide im Rahmen eines Monitorings
- Mykotoxine (Fusarien)
Weitere Informationen:
Untersuchung auf gentechnische Veränderungen
Ihr Ansprechpartner: Dr. Karsten Westphal, Tel. 035242-632-4300, E-Mail: Karsten.Westphal@smekul.sachsen.de
Im Rahmen der amtlichen Futtermittelkontrolle wird die Untersuchung auf gentechnisch veränderte Bestandteile (GVO) durchgeführt. Futtermittel, die nicht gemäß der VO (EG) Nr. 1829/2003 gekennzeichnet sind, werden auf in der EU zugelassene gentechnisch veränderte Bestandteile und auf eine Überschreitung des „Kennzeichnungsschwellenwerts“ von 0,9 % geprüft. Darüber hinaus erfolgt, soweit möglich, die Analyse auf Anwesenheit von in der EU nicht zugelassener oder unter die VO (EU) Nr. 619/2011 fallender gentechnisch veränderter Bestandteile.
- Zerkleinerung / Homogenisierung der Futtermittelprobe
- Extraktion und Reinigung der DNA aus der zerkleinerten Futtermittelprobe
- Real-time PCR mit Element-, Konstrukt- und/oder Event-spezifischen Nachweismethoden in Abhängigkeit von der Fruchtart gemäß GVO-Screeningtabelle des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/07_Untersuchungen/screening_tabelle_gvoNachweis.html]
- Bei positivem Befund im Screening-Test (Element- und/oder Konstrukt-spezifische Methoden) erfolgt eine Identifizierung des gentechnisch veränderten Events mittels Event-spezifischer Methode.
- ggf. Quantifizierung des Gehaltes des nachgewiesenen Events
Weitere Informationen:
- Verordnung (EG) Nr. 1829/2003 über genetisch veränderte Lebensmittel und Futtermittel:
eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32003R1829 - Verordnung (EU) Nr. 619/2011 zur Festlegung der Probenahme- und Analyseverfahren für die amtliche Untersuchung von Futtermitteln im Hinblick auf genetisch veränderte Ausgangserzeugnisse, für die ein Zulassungsverfahren anhängig ist oder deren Zulassung abläuft:
eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011R0619 - Konzept zur Analytik von gentechnisch veränderten Futtermitteln - Arbeitspapier des Arbeitskreises PCR-Analytik der Fachgruppe Futtermittel des Verbandes Deutscher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA), Version 3, Stand Dezember 2018: https://www.vdlufa.de/wp-content/uploads/2021/05/GVO-Fumi_Konzept_Stand_11_18.pdf
Futtermittelmikrobiologie
Ihr Ansprechpartner: Dr. Henriette Mietke-Hofmann, Tel. 035242-632-4320, E-Mail:
Henriette.Mietke-Hofmann@smekul.sachsen.de
Die mikrobiologische Analyse von Futtermitteln wird zur Überprüfung der Unverdorbenheit und der Verkehrs- und Verwendungsfähigkeit durchgeführt. Dabei kommen folgende Verfahren zum Einsatz:
Zur Beurteilung der mikrobiologischen Beschaffenheit von Futtermitteln werden die Art und Anzahl von Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien nach den Methodenvorgaben des VDLUFA bestimmt. Dabei wird zwischen produkttypischen (feldbürtige) und verderbanzeigenden (lagerbedingte) Mikroorganismen unterschieden. Die Gesamtbeurteilung erfolgt durch Vergleich mit bestehenden Orientierungswerten für das jeweilige Futtermittel und wird in Form von Qualitätsstufen (I bis IV) angegeben.
Die Orientierungswerte werden regelmäßig an die Marktsituation und Produktentwicklung durch das Arbeitsgremium Futtermittelmikrobiologie des VDLUFA angepasst.
- mikrobiologische Beschaffenheit von Futtermittel
- Analyse von Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien
- Differenzierung nach produkttypische (feldbürtige) und verderbanzeigende (lagerbedingte) Mikroorganismen
- Gesamtbeurteilung anhand der VDLUFA Orientierungswerte und Angabe in Qualitätsstufe I bis IV
Kompletter Ansatz für eine mikrobiologische Qualitätsbeurteilung eines Futtermittels
Typische Bakterienflora eines pflanzlichen Futtermittels